Endlich ein Mehr an bezahlbaren Wohnungen!

Am 14. März 2023 im Reutlinger GEA

Künftig strebt die Reutlinger Wohnungsgesellschaft GWG einen Anteil von 70 Prozent öffentlich geförderter Wohnungen an. Es sollen keine Projekte an der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit scheitern – stattdessen werden Querfinanzierungen eingesetzt, um das ambitionierte Ziel tatsächlich zu erreichen. Mindestens 40 Prozent des GWG-eigenen Wohnungsbestandes werden an Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein vergeben.

Wir haben bereits 2018 einen umfangreichen Antrag zur Neuaufstellung der GWG auf den Weg gebracht, der aber von der damaligen Verwaltungsspitze abgeblockt wurde. Denn wir hielten den Beschluss zur Reutlinger Wohnbauflächenoffensive für völlig unzureichend, den Mangel an bezahlbaren Wohnraum zu vermindern. In einem zweiten Anlauf mit Unterstützung der Grünen konnten wir erreichen, dass unsere Antragspunkte in einer GWG-Aufrichtsrats-Klausur konkretisiert und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung, mit dem eingangs genannten Ergebnis vorgestellt wurde.

2022 wurde der »Lebenslagenbericht Menschen in Wohnungsnot« vorgestellt. Darin wird eindrücklich dargestellt, dass für viele Menschen das Wohnen so teuer ist, dass zu wenig für ein würdiges Leben übrig bleibt. Es werden Lösungsansätze vorgeschlagen: »Mietpreisbremse, Umsetzung sozialer Wohnkonzepte, mehr sozialer Wohnungsbau, gemeinnützige Wohnprojekte, inklusive Wohnformen, sowie mehr Wohnraum für Zielgruppen, die besonders marginalisiert sind, mehr professionelle Unterstützung bei der Wohnungssuche und Konzepte gegen den Leerstand von Wohnungen.«

Als Linke haben wir die Probleme schon seit Langem erkannt und entsprechende Initiativen in den Gemeinderat eingebracht. In Reutlingen wurde durch unsere Initiative die soziale Wohnraumversorgung ein gutes Stück vorangebracht, aber in der Verwaltung liegen unbearbeitet noch weitere Anträge von uns: Zur Verminderung der Leerstände durch ein Zweckentfremdungsverbot, Bauverpflichtung bei geeigneten Grundstücken und die Erstellung eines Baulücken- und Leerstandskatasters sowie eine Anfrage zu Belegungsrechten der Wohlfahrtsverbände und des Sozialamtes.

Experten für Menschen in Wohnungsnot sind die Wohlfahrtsverbände und Beratungsstellen. Mit ihnen zusammen und mit Vertreter*innen von SPD, Grünen, dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB, dem Mieterbund sowie weiteren Initiativen und Organisationen, haben wir ein Bündnis gegen Wohnungsnot initiiert.

Eines der Anliegen der Wohlfahrtsverbände ist es, Belegungsrechte auf Wohnungen zu bekommen, um Menschen zu helfen, die auf dem sogenannten freien Wohnungsmarkt keine Chance haben.Die Linke Liste freut sich über das bisher Erreichte – sie wird auch in Zukunft nicht nachlassen, beim Thema »Wohnen« ein besonderes Augenmerk auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu legen. Hierzu gehört auch, dass wir uns für gerechte und transparente Wohnungs-Vergabekriterien einsetzen werden. (eg

Hinterlasse einen Kommentar