Asyl in Reutlingen

Carola Rau

Die Stadt Reutlingen und seine Stadtgesellschaft haben die Herausforderung der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen bis jetzt gut gemeistert. Die Asylsuchenden werden in Deutschland nicht einheitlich untergebracht, es variiert von Kommune zu Kommune. Es reicht von unmenschlichen Massenunterkünften bis zu angemessenen Wohnungen.
2023 konnte Reutlingen glücklicherweise einige Gebäude, wie z.B. das alte Pflegeheim Voller Brunnen, anmieten und so ertüchtigen, dass eine adäquate Unterbringung möglich ist. Für weitere Unterbringungen im Jahr 2024 ist die Stadtverwaltung sehr gefordert.
Andauernde Wohnraumknappheit und die chronische Unterfinanzierung der Kommunen spielen eine große Rolle. Es geht darum, dass die Politik Bedingungen schafft, die Flüchtlinge nicht stigmatisiert und ausgrenzt, sondern Teilhabe und ein würdiges Leben ermöglichen. Wir machen nicht mit, wenn auf Grund der Versäumnisse der Vergangenheit, wie z.B. mit dem Mangel an bezahlbaren Wohnungen, Arme gegen Schutzsuchende ausgespielt werden. Der AfD nachäffend wird reflexartig eine hysterische Debatte geführt. Während Wagenknecht behautet, dass nur 1 % der Geflüchteten ein Recht auf Asyl hätten, beträgt die Quote der Menschen die hier Schutz erhalten derzeit über 70 %, was beweist, dass der allergrößte Teil sehr gute Asylgründe hat.
Abschiebungen zu verstärken, um damit die Kommunen zu entlasten ist keine Lösung.
Denn von den 3,3 Mio. Geflüchteten in Deutschland sind keine 2 % ausreisepflichtig.
Es wird signalisiert, dass von Flüchtlingen eine Bedrohung ausgehen würde. Nein, es sind bedrohte Menschen die Schutz suchen!
Das Asylrecht steht in Deutschland als Grundrecht in der Verfassung und es gilt die Genfer Flüchtlingskonvention!

Was Reutlingen betrifft, hegen wir die Hoffnung dass das Engagement, vor allem auch von vielen Ehrenamtlichen, welchen wir an dieser Stelle unseren großen Dank aussprechen, weitergeführt wird.
Wir werden uns als Stadträte weiterhin dafür einsetzen.

Ein Gedanke zu „Asyl in Reutlingen

  1. Erika Filp

    Carola Rau, das ist eine klare und realistische Zusammenfassung in der Asyldebatte in Deutschland. Vielen Dank!

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